Nachhaltige Arbeitgebermarke: Ein Schlüssel zur Mitarbeiterbindung und ökonomischem Erfolg

In der heutigen Geschäftswelt gewinnt nachhaltiges Wirtschaften zunehmend an Bedeutung. Während einige Unternehmen Ihren Markenkern um ökologische oder soziale Lösungen aufbauen, versuchen andere, noch ihren Weg mit den komplexen Anforderungen zu finden. Dabei ist den meisten klar: Unternehmen, die sich als nachhaltige Arbeitgebermarken positionieren, können nicht nur ihre ökologische und soziale Verantwortung wahrnehmen, sondern auch erhebliche ökonomische Vorteile erzielen.


In Kürze

Nachhaltige Arbeitgebermarken haben enorme Vorteile für die Mitarbeiterbindung und -gewinnung sowie für das Risiko- und Chancenmanagement im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens. Der Personalabteilung übernimmt hierbei eine Schlüsselfunktion.


Inhaltsverzeichnis:

Relevanz von Nachhaltigkeit

In den letzten Jahren ist das Verständnis von Auswirkungen auf und von unserer Umwelt enorm gestiegen. Wir verstehen uns inzwischen immer mehr als Teil der Umwelt, was zur Folge hat, dass diese als schützenswert wahrgenommen wird. Dieses Bewusstsein beeinflusst letztlich auch die Erwartungshaltung gegenüber unseren Arbeitgebern. Welche Aspekte sind es genau, die Mitarbeitenden in Bezug auf Nachhaltigkeit wichtig sind?


Werte und Ethik: Viele Mitarbeitende legen großen Wert darauf, dass ihre persönlichen Werte mit denen ihrer Arbeitgebenden übereinstimmen. Nachhaltigkeit ist ein zentraler Wert, der zunehmend an Bedeutung gewinnt. Laut einer Studie von Deloitte aus dem Jahr 2020 gaben 76% der befragten Millennials an, dass sie bereit sind, einen niedrigeren Lohn zu akzeptieren, um bei einem Unternehmen zu arbeiten, das sich für Umwelt- und soziale Belange einsetzt. Mitarbeitende möchten stolz auf das Unternehmen sein, indem Sie arbeiten. Sie wollen das Gefühl haben, dass sie zu einem größeren, positiven Zweck beitragen. Zudem ist ein Wertewandel in der Gesellschaft zu beobachten, der zur Folge hat, dass Menschen heute vermehrt Zeitwohlstand statt Güterwohlstand genießen. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die Anforderungen von Mitarbeitenden an die Unternehmen.

Zukunftssicherheit: Nachhaltige Unternehmen sind oft besser auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet, da sie sich mit den Veränderungen am Markt und in der Gesellschaft beschäftigen. Sie investieren in langfristige Strategien, die nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch wirtschaftliche Stabilität gewährleisten. Mitarbeitende schätzen diese Sicherheit und die Aussicht auf eine stabile berufliche Zukunft.

Gesundheit und Wohlbefinden: Nachhaltige Praktiken fördern ein gesünderes Arbeitsumfeld. Nachhaltigkeit fußt per se auf einer Kultur der Achtsamkeit. Achtsam mit Ressourcen umgehen, miteinander und mit der eigenen Arbeitskraft. Ein gesundes und achtsames Arbeitsumfeld steigert die Zufriedenheit und Produktivität der Belegschaft.

Innovationskultur: Nachhaltigkeit erfordert auch innovative Ansätze und kreative Problemlösungen. Personen, die in lernenden und agilen Organisationen arbeiten, haben die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und lösungsorientiert zu arbeiten. Dies fördert die Entwicklung und Zufriedenheit der Mitarbeitenden und bringt auch der Organisation enorme wirtschaftliche Vorteile.


“Wir verstehen uns inzwischen immer mehr als Teil der Umwelt, was zur Folge hat, dass diese als schützenswert wahrgenommen wird. Dieses Bewusstsein beeinflusst letztlich auch die Erwartungshaltung gegenüber unseren Arbeitgebern.”


Schlüsselfaktor HR

Nachhaltigkeit ist ein Querschnittsthema und zieht sich somit durch die ganze Organisation und alle Bereiche. Der verbindende Faktor sind die Menschen in der Organisation. Daher übernimmt die Personalabteilung eine entscheidende Rolle beim Ausbau einer nachhaltigen Arbeitgebermarke. Die Personalabteilung trägt maßgeblich dazu bei, die Unternehmenskultur zu gestalten und die Mitarbeiterbindung zu stärken sowie die Mitarbeitenden zu befähigen, die Maßnahmen umzusetzen. Im Arbeitsalltag könnte der Beitrag wie folgt aussehen:

  1. Mitarbeiterengagement und -beteiligung: Die Personalabteilung spielt eine wichtige Rolle dabei, die Mitarbeitenden für nachhaltige Themen zu sensibilisieren und sie aktiv in die Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen einzubeziehen. Dies kann durch Schulungen, Workshops und partizipative Prozesse erfolgen.
  2. Implementierung von Maßnahmen: Die Personalabteilung unterstützt die Unternehmenskommunikation im Rahmen von Sensibilisierungskampagnen bei der Förderung von nachhaltigem Verhalten der Mitarbeitenden, z.B. durch Schulungen, Dialog-Formate oder Nudging-Strategien.
  3. Förderung von individuellen Arbeitszeitmodelle: Nachhaltigkeitsstrategien fußen auf drei Säulen – Ökologie, Ökonomie und Soziales. Letzteres sind vor allem Maßnahmen, die direkt in der Personalabteilung umgesetzt werden können. So können zum Beispiel flexible Arbeitszeiten Inklusivität fördern und die Diversität auch in Führungs- und Managementebenen fördern.
  4. Austausch und Vernetzungsformate: Eine wesentliche Fähigkeit, die von HR gefördert werden sollte ist die Kommunikationsfähigkeit der Mitarbeitenden. Durch die Querverbindungen von Nachhaltigkeit müssen Abteilungen dichter zusammenarbeiten und effektiv kommunizieren sowie Konflikte konstruktiv lösen können.
  5. Schulungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten: Trainings, Workshops und Quick-Learning-Angebote zur Wissens- aber auch Fähigkeitsförderung zum nachhaltigen Arbeiten sind nun zu gestalten. Die Nachhaltigkeitsverantwortlichen müssen bestmöglich unterstützt und Führungskräfte geschult werden. Unternehmen, die ihre strategische Personalentwicklung dicht an der Unternehmensstrategie, den neuesten Regularien und den Marktveränderungen haben, haben hier die Nase vorn. Anforderungen an Arbeitsplätze verändern sich immer schneller. Einen Blick dafür zu haben, welche Lernbedarfe heute und in Zukunft relevant sind, ist essentiell.

In der Arbeitswelt werden zunehmend zutiefst menschliche Fähigkeiten relevanter. Insbesondere bei der Etablierung von Nachhaltigkeitsstrategien sollten Sie wissen, welche Fähigkeiten Ihre Mitarbeitenden benötigen, um die Maßnahmen effektiv umzusetzen.
Klarheit schafft hier der FUTURE WORK SUMMIT.


Ökonomische Vorteile

Eine nachhaltige Arbeitgebermarke ist nicht nur ein ethisches Gebot, sondern auch ein ökonomischer Vorteil.

Für die Personalentwicklung ist es entscheidend, die Bedeutung der Nachhaltigkeit zu erkennen und gegebenenfalls die Relevanz bei der Geschäftsführung zu adressieren. Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Faktor für die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit moderner Unternehmen. Folgende wesentliche Argumente für eine Nachhaltigkeitsstrategie und die Positionierung als nachhaltige Arbeitgebermarke.

  1. Kostenreduktion: Nachhaltige Praktiken können zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. Beispielsweise können energieeffiziente Technologien und Prozesse die Betriebskosten senken. Auch die Reduktion von Abfall und die effiziente Nutzung von Ressourcen tragen zur Kostensenkung bei.
  2. Markenimage und Kundenbindung: Eine starke, nachhaltige Arbeitgebermarke kann das Unternehmensimage verbessern und die Kundenbindung stärken. Verbraucher bevorzugen zunehmend Unternehmen, die umweltbewusst und sozial verantwortlich handeln. Dies kann zu einer höheren Kundentreue und einem gesteigerten Umsatz führen.
  3. Mitarbeiterbindung und -gewinnung: Nachhaltige Unternehmen sind attraktiv für talentierte Fachkräfte. Eine starke Arbeitgebermarke, die auf Nachhaltigkeit setzt, kann die Mitarbeiterbindung erhöhen und die Rekrutierungskosten senken. Zufriedene Mitarbeiter sind produktiver und weniger geneigt, das Unternehmen zu verlassen.
  4. Risikomanagement: Nachhaltige Unternehmen sind besser in der Lage, Risiken zu managen. Sie haben einen Blick für potentielle Gefahren und sind daher flexibler, sich auf deren Folgen anzupassen. Auch Reputationsschäden sollten in die Risikobewertung einbezogen werden.
  5. Chancenmanagement: Genauso wichtig wie der Blick auf die Risiken, die es abzumildern gilt, ist der Blick auf das Potenzial, das sich bietet. Die wesentlichen Auswirkungen eines Unternehmens können positiv und gewinnbringend für eine Gesellschaft sein. Durch die Veränderung des Blickwinkels können sich ganz neue Ideen, Innovationen und Märkte eröffnen.
  6. Investorenattraktivität: Investoren legen zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit. Unternehmen, die nachhaltige Praktiken implementieren, können leichter Kapital beschaffen und von besseren Finanzierungskonditionen profitieren. Nachhaltigkeit wird oft als Indikator für ein gut geführtes und zukunftssicheres Unternehmen angesehen.

Fazit

Es ist von großer Bedeutung, die Personalabteilung von Anfang an in strategische Überlegungen einzubeziehen, da sie über das nötige Know-how und die Ressourcen verfügt, um die Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen erfolgreich zu unterstützen. Durch die frühzeitige Einbindung der Personalentwicklung können nachhaltige Aspekte in alle Personalprozesse integriert werden, was langfristig zu einer positiven Entwicklung der Arbeitgebermarke führt und das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber positioniert.

Sie interessiert das Thema Fähigkeiten für nachhaltiges Wirtschaften?
Dann komme Sie wie viele andere Personalverantwortliche zu unserem

Nach oben scrollen